Der Start in den 1950ern
Man schrieb das Jahr 1953. Ende Februar sorgte ein warmer Regen für die entgültige Schneeschmelze. Der Weg zum Sportplatz war kaum zu passieren. Die tiefen Löcher waren voll Wasser, alles andere war Schlamm. Das konnte aber die Fußballer nicht abhalten, die an jedem Donnerstag auf dem Sportplatz stattfindende Spielersitzung zu besuchen .Einige Sportler mussten erst ihr im Schlamm steckengebliebenes Schuhwerk herausfischen.Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Jedenfalls wurden die so Geschädigten mit dem nötigen „ Hallo" empfangen. Nach der Spielersitzung fand die übliche Nach-(Nacht)Sitzung statt. Da saßen sie nun. An einem Tisch die Skatrunde, am nächsten wurde Doppelkopf gedroschen und schließlich die Passiven an einem Tisch. Hier wurde gefachsimpelt. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel wurde die Frage aufgeworfen, den Kegelsport im Verein einzuführen.Eine Woche später wurde dieses Thema erneut aufgegriffen und eingehend besprochen. Das Resultat? Sportfreund EDMUND KOWALLA wurde beauftragt, dem Werkleiter der Zentralwerkstatt Welzow diesen Gedankengang zu unterbreiten. Werkleiter RICHARD VOGT war sofort Feuer und Flamme. Seine engsten Mitarbeiter, HANS LACHMANN und HANS SALLMANN wurden hinzugezogen und waren eifrige Verfechter des neuen Gedankens. Die Einführung des Kegelsports in Welzow sollte Wirklichkeit werden. Am 15.06.1953 wurde die Baubeschreibung mit einem Kostenvoranschlag von 52 069 DM nach Spremberg zur Genehmigung eingereicht.Damit sollte auch die Gründung der Sektion Kegeln Wirklichkeit werden, welches aber erst nach 21 Monaten geschehen konnte.Mit dem Bau der Halle konnte zwar begonnen werden, aber es fehlte an Geld und Material. Richard Vogt wusste Rat.Sein Betrieb, das Alfred Scholz Werk und der Baubetrieb Richter wurden eingespannt und es konnte nach und nach das Material bereitgestellt werden.Im Sportverein, im ASW und in der Zentralwerkstatt wurden die Leute mobil gemacht und es konnten unendlich viele Aufbaustunden organisiert werden, die den Bau vorantrieben.Leider fehlten zwischenzeitlich finanzielle Mittel, die den Bau zum stocken brachten.Am 1. Juni 1954 wurden 25 000 DM aus TOTO-Mitteln zur Verfügung gestellt und es konnte weitergearbeitet werden.Auch stellten sich Welzower Handwerksbetriebe zur Verfügung, die teilweise kostenlos ihre Leistungen zur Verfügung stellten.Nach diesem schweren Beginn konnte am 2. Juni 1955 die Sektion Kegeln mit 16 Mitgliedern in Welzow gegründet werden., als deren erster kommissarisch ernannter Sektionsleiter der Sportkamerad Felix Fiekas fungierte. Am 5. Juni 1955 wurde die Kegelbahn mit einem Vergleichskampf der Kreise Cottbus, Forst, Weißwasser und Spremberg von den Sportlern in Besitz genommen.Am 1. Juli 1955 fand die erste Mitgliederversammlung der neugegründeten Sektion Kegeln statt. Die Mitgliederstärke war innerhalb eines Monats auf 63 Mitglieder angewachsen (35 Herren, 19 Frauen, 9 Kinder)Nach dem Start des Kegelsports im Jahr 1955, ahnte niemand welch ein sportliches Kegelzentrum sich hier in Welzow entwickeln würde. Bereits im Gründungsjahr der Sektion Kegeln der BSG „Aktivist Welzow“ nahmen 3 Herrenmannschaften und eine Damenmannschaft den Wettspielbetrieb auf. Mit den Kreiseinzelmeistertiteln für den Herren- und Damenbereich ( Sportkamerad Chytel mit 772 Pkt. und Sportkameradin Schneider mit 348 Pkt.) sowie einen 5. Platz im Jugendbereich, durch den noch heute in der Seniorenmannschaft aktiven Klaus Nuglisch (er erreichte 318 Pkt.), wurden nicht erhoffte Platzierungen erreicht. Diese Entwicklung setzte sich fort und so konnten 1958 die Damen und Herren in die Bezirksklasse aufsteigen und ein Jahr später gelang den Männern der Sprung in die Bezirksliga.